Sold: Film der Edition Salzgeber über den Wohnungsmarkt, wo eine neoliberale Politik nicht erst seit Antes die Daseinsvorsorge zum Spielball korrupter Märkte macht. 🗺

Sold: Film der Edition Salzgeber über den Wohnungsmarkt, wo eine neoliberale Politik nicht erst seit Antes die Daseinsvorsorge zum Spielball korrupter Märkte macht.
Sold City
SOLD CITY
Sold: Film der Edition Salzgeber über den Wohnungsmarkt, wo eine neoliberale Politik nicht erst seit Antes die Daseinsvorsorge zum Spielball korrupter Märkte macht.
Jetzt im Kino

Sold City

ein Film von unten in zwei Teilen von Leslie Franke und Herdolor Lorenz

Teil 1: Eigentum statt Menschenrecht
Teil 2: Enteignung statt Miete für die Rendite

Deutschland 2024, 2×102 Minuten, deutsche Originalfassung

Kinostart: 6. Juni 2024
Bundesweiter Premierentag: 2. Juni 2024

FSK: 0

Mehr Informationen unter sold-city.org

Sold City

Seit die Gemeinnützigkeit des Wohnungsbaus fast überall in Europa aufgehoben wurde, gilt Wohnen nicht mehr als Menschenrecht. Nun entscheidet der Markt, wo Menschen leben. Damit hat sich auch in Deutschland ein System der Vernichtung bezahlbaren Wohnraums etabliert, das unsere Gesellschaft auseinanderdividiert. In Deutschland, insbesondere in den Großstädten, leben traditionell mehr Menschen zur Miete als in Eigentum. Diese Menschen, in Berlin sind es sogar 82%, sind zunehmend bedroht. Die Ursachen: eine neoliberale Politik seit der Jahrtausendwende und die Finanzkrise. Ein in Deutschland vergleichsweise guter Mieter:innenschutz wurde zum Wohle des Kapitals mehr und mehr aufgeweicht. Seither geht es nicht mehr ums Wohnen, sondern um Geldanlage. Internationales Kapital kreist um das sogenannte Betongold.

„Sold City“, der neue Film in zwei Teilen von Leslie Franke und Herdolor Lorenz („Wer rettet wen?“, „Der marktgerechte Patient“, „Der marktgerechte Mensch“), zeigt, wie der Immobilienboom in Deutschland entstanden ist, wie die Betroffenen ihn erleben und wie wir uns wehren können.

Sold City
SOLD CITY

Trailer

IM KINO
KINOSTART AM 6. JUNI

Berlin

Sonntag, 30. Juni um 18:15 Uhr (Teil 1) / Mittwoch, 3. Juli um 21:15 Uhr (Teil 2)

Hamburg

am Sonntag, 7. Juli um 11:00 Uhr (Teil 1) & um 13:30 Uhr (Teil 2) in Anwesenheit der Regisseur:innen Leslie Franke & Herdolor Lorenz

Hemsbach

Freitag, 28. Juni, Sonntag, 30. Juni & Dienstag, 2. Juli um 18:00 Uhr (Teil 1) / ab Donnerstag, 4. Juli (Teil 2)

Köln

am Mittwoch, 3. Juli um 19:00 Uhr (Teil 1)

Ratzeburg

Dienstag, 30. Juli um 18:30 Uhr (Teil 2)

Regensburg

Freitag, 28. Juni um 18:30 Uhr (Teil 1) / Freitag, 28. Juni um 20:45 Uhr (Teil 2)

Potsdam

am Freitag, 13. September in Anwesenheit der Regisseur:innen Leslie Franke & Herdolor Lorenz

Langinhalt

Seit die Gemeinnützigkeit des Wohnungsbaus fast überall in Europa aufgehoben wurde, gilt Wohnen nicht mehr als Menschenrecht. Nun entscheidet der Markt, wo Menschen leben. Damit hat sich auch in Deutschland ein System der Vernichtung bezahlbaren Wohnraums etabliert, das unsere Gesellschaft auseinanderdividiert. In Deutschland, insbesondere in den Großstädten, leben traditionell mehr Menschen zur Miete als in Eigentum. Diese Menschen, in Berlin sind es sogar 82%, sind zunehmend bedroht. Die Ursachen: eine neoliberale Politik seit der Jahrtausendwende und die Finanzkrise. Ein in Deutschland vergleichsweise guter Mieter:innenschutz wurde zum Wohle des Kapitals mehr und mehr aufgeweicht. Seither geht es nicht mehr ums Wohnen, sondern um Geldanlage. Internationales Kapital kreist um das sogenannte Betongold.

„Sold City“, der neue Film in zwei Teilen von Leslie Franke und Herdolor Lorenz („Wer rettet wen?“, „Der marktgerechte Patient“, „Der marktgerechte Mensch“), zeigt, wie der Immobilienboom in Deutschland entstanden ist, wie die Betroffenen ihn erleben und wie wir uns wehren können.

Der 1. Teil „Eigentum statt Menschenrecht“ befasst sich mit dem System der Umwandlung von Wohnraum in Konzerneigentum. Banken, Fonds und internationales Anlagekapital drängen seit vielen Jahren in die Städte. Kaum ein Mieter ist mehr sicher vor dem Verkauf seiner Wohnung. Beim Kassemachen sind sie die einzigen, die stören. Die Politik scheint sich völlig von ihrer Versorgungspflicht zu verabschieden, der Sozialwohnungsbau schwindet im Dienste privater Investoren seit Jahrzehnten trotz Milliarden an Subventionen. Wie sieht das in anderen Großstädten wie London oder Wien aus, um die das Investorenkapital ebenso kreist?

Der 2. Teil „Enteignung statt Miete für die Rendite“ widmet sich den großen Wohnkonzernen, die mit der Miete hauptsächlich die Dividenden der Aktionäre finanzieren. Die Volksinitiative „Deutsche Wohnen & Co.“ fordert schon seit Jahren die Enteignung großer Wohnungskonzerne. In London ist die Situation für Mieter:innen sogar noch problematischer. Die Autorin Anna Minton beschreibt die Verdrängung der arbeitenden Bevölkerung nicht mehr nur als Gentrifizierung, sondern als „Sterilisierung der Städte“. Wien liefert das Gegenbeispiel: Private Investoren müssen hier zwei Drittel ihrer Projekte als geförderte Wohnungen bauen, in denen die Mieter ihr Leben lang wohnen dürfen. Warum geht das nicht auch bei uns? Der Blick geht auch ins hochkapitalistische Singapur, wo Boden ein besonders begrenztes Gut ist. Wenn viel „freies Kapital“ über dem Boden kreist, explodieren die Bodenpreise, wie etwa im Zuge der Finanzkrise geschehen. Doch dank eines Boden-Enteignungsgesetzes leben in Singapur 86% der Bevölkerung im Kommunalen Wohnungsbau. Warum sollte das nicht auch bei uns funktionieren?

Credits

Crew

Regie

Leslie Franke

Buch

Herdolor Lorenz

Regieassistenz

Stefan Corinth, Alexander Grasseck & Rasmus Gerlach

Kamera

Hermann Lorenz, Stefan Corinth, Jan- Holger Hennies & Axel Schaeffler

Drohnenaufnahmen

Lutz Goerke

Schnitt

Herdolor Lorenz, Leslie Franke, Stefan Corinth & Alexander Grasseck

Grafik

COCO, Fidel Bums

Dramaturgische Beratung

Stefan Corinth, Alexander Grasseck & Rasmus Gerlach

Fachliche Beratung

Klara Franke

Ton

Igor Strach

Musik

O‘Ton-Studio, Hinrich Dageför, Stefan Wulff

Chor

Protestoper Lauratibor, Berlin

Orchester

Tuten und Blasen, Hamburg

Produktionsleitung

Klaus Galimberti (Berlin), Melissa Herman (London), Jerry Koedding & Marice Cruz, WAVE FILMS (Singapur)

Aufnahmeleitung

Christian & Lalitha Schubert

Rechtsberatung

Christian Füllgraf

Eine Produktion von Kernfilm
gefördert durch Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Deutschen Filmförderfond DFFF, MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt
unterstützt durch und viele, viele, viele „Förder:innen von unten“, ohne die der Film nie entstanden wäre

im Verleih von Salzgeber

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Café Berio in der Maaßenstraße soll im August schließen müssen 🗺

Cafe Berio soll im August schließen!

Raffkes, Monopolisten, Absahner: in der ganzen City West stehen Cafes, Restaurants und Hotels leer, teilweise seit Jahren. Der Gesetzgeber bleibt untätig. Seit 15 Jahren vergammelt das alte Trocadero/die Ex-Kleine Philharmonie in der Courbierestraße 13 und beschädigt den Kiez. In der Abendschau werden Krokodilstränen geweint, ohne die Hintermänner zu recherchieren, geschweige denn zu nennen. Das macht der Tagesspiegel besser.

Die Spekulanten rechnen nur noch mit Immobilien-Preis-Steigerungen, die Mieter stören da nur. Groteskes Beispiel ist die Vertreibung der Buchhandlung kish & Co in der Oranienstraße durch die Tetra-Pak-Erben, die weniger an Vermietung, als an Markt-Wertsteigerungen der Immobilie interessiert sind. In wenigen Jahren vervielfachte sich der Wert des Hauses um viele Millionen Euro. Noch schlimmer ist diese Spekulation, wenn Wohnungen betroffen sind, wie in der Ansbacher Str. 33 und 35, wo jahrelanger Leerstand als Ordnungswidrigkeit sanktioniert wird, dessen Bußgeld die Coupon-Schneider aber aus der Portokasse bezahlen.

Nun will eine Erbengemeinschaft Maaßenstraße 7 -ähnlich wie beim Café Blond in der Eisenacher Straße 3a- einfach nicht den Mietvertrag des Traditions-Cafés Berio verlängern, einer Berliner Institution, trotz angebotener Mieterhöhung durch den Berio-Inhaber. Stadtkultur wird durch Gentrifizierung raffgieriger Hausbesitzer zerstört. 20 Arbeitsplätze gehen perdu. Teilweise seit Jahren stehen große Hotels in der Nähe leer: Ambassador-Alt, Sylter-Hof, Hotel President. Während in Tegel Flüchtlingszelte mit 12 Betten vollgestopft werden, bleiben in Schöneberg-Nord allein in diesen drei Hotels fast 1000 Zimmer und Suiten unbenutzt.

Hier besteht dringender Regulierungsbedarf durch den Landes-Gesetzgeber, dass nicht erneut eine Institutionen wie das Café Einstein Stammhaus in der Kurfürstenstraße verloren geht oder mit künstlicher Knappheit die Mieten zum Explodieren gebracht werden.
Man kann Gastronomen und Mieter und (bei Hartz4-Mieten) den Fiskus auch überfordern.
In den letzten 40 Jahren gab es -über den Daumen- 100% Inflation. Die Mieten sind in Berlin ca. 1000% gestiegen. Die Differenz stecken sich Ausbeuter ins Privat-Portemmonaie.

Das zahnlose Zweckentfremdungs-Verbot sollte auch auf Leerstand bei Gewerberäumen ausgedehnt werden und die Bußgelder mit den Leerstands-Wertsteigerungen gleich gesetzt werden, zumindest korrelieren.

Am Montagabend gab es ein Brainstorm-Treffen, was zu tun ist. Der Winter­feldt­platz bleibt am Ball…

Hier der Abendschau-Beitrag:

Berio soll im August gezwungen werden zu schließen

Infos auch im Mannschafts-Magazin:
https://mannschaft.com/cafe-berio-im-berliner-regenbogenkiez-muss-schliessen/