Café Berio in der Maaßenstraße soll im August schließen müssen 🗺

Raffkes, Monopolisten, Absahner: in der ganzen City West stehen Cafes, Restaurants und Hotels leer, teilweise seit Jahren. Der Gesetzgeber bleibt untätig. Seit 15 Jahren vergammelt das alte Trocadero/die Ex-Kleine Philharmonie in der Courbierestraße 13 und beschädigt den Kiez. In der Abendschau werden Krokodilstränen geweint, ohne die Hintermänner zu recherchieren, geschweige denn zu nennen. Das macht der Tagesspiegel besser.

Die Spekulanten rechnen nur noch mit Immobilien-Preis-Steigerungen, die Mieter stören da nur. Groteskes Beispiel ist die Vertreibung der Buchhandlung kish & Co in der Oranienstraße durch die Tetra-Pak-Erben, die weniger an Vermietung, als an Markt-Wertsteigerungen der Immobilie interessiert sind. In wenigen Jahren vervielfachte sich der Wert des Hauses um viele Millionen Euro. Noch schlimmer ist diese Spekulation, wenn Wohnungen betroffen sind, wie in der Ansbacher Str. 33 und 35, wo jahrelanger Leerstand als Ordnungswidrigkeit sanktioniert wird, dessen Bußgeld die Coupon-Schneider aber aus der Portokasse bezahlen.

Nun will eine Erbengemeinschaft Maaßenstraße 7 -ähnlich wie beim Café Blond in der Eisenacher Straße 3a- einfach nicht den Mietvertrag des Traditions-Cafés Berio verlängern, einer Berliner Institution, trotz angebotener Mieterhöhung durch den Berio-Inhaber. Stadtkultur wird durch Gentrifizierung raffgieriger Hausbesitzer zerstört. 20 Arbeitsplätze gehen perdu. Teilweise seit Jahren stehen große Hotels in der Nähe leer: Ambassador-Alt, Sylter-Hof, Hotel President. Während in Tegel Flüchtlingszelte mit 12 Betten vollgestopft werden, bleiben in Schöneberg-Nord allein in diesen drei Hotels fast 1000 Zimmer und Suiten unbenutzt.

Hier besteht dringender Regulierungsbedarf durch den Landes-Gesetzgeber, dass nicht erneut eine Institutionen wie das Café Einstein Stammhaus in der Kurfürstenstraße verloren geht oder mit künstlicher Knappheit die Mieten zum Explodieren gebracht werden.
Man kann Gastronomen und Mieter und (bei Hartz4-Mieten) den Fiskus auch überfordern.
In den letzten 40 Jahren gab es -über den Daumen- 100% Inflation. Die Mieten sind in Berlin ca. 1000% gestiegen. Die Differenz stecken sich Ausbeuter ins Privat-Portemmonaie.

Das zahnlose Zweckentfremdungs-Verbot sollte auch auf Leerstand bei Gewerberäumen ausgedehnt werden und die Bußgelder mit den Leerstands-Wertsteigerungen gleich gesetzt werden, zumindest korrelieren.

Am Montagabend gab es ein Brainstorm-Treffen, was zu tun ist. Der Winter­feldt­platz bleibt am Ball…

Hier der Abendschau-Beitrag:

Berio soll im August gezwungen werden zu schließen

Infos auch im Mannschafts-Magazin:
https://mannschaft.com/cafe-berio-im-berliner-regenbogenkiez-muss-schliessen/

auf der Homepage sichtbar Ereignis Gentrifizierung Locations
Café Berio, 7, Maaßenstraße, Schöneberg, Tempelhof-Schöneberg, Berlin, 10777, Deutschland Karte

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