Auf die Frage, warum er die 60er-Jahre-Leuchtreklame Feinkost über seinem Buchladen Bücherecke Ecke Maaßenstr./Nollendorfstraße nicht ersetzt, meint Buchhändler Rainer Bartusch, dass Spatzen zwischen den Röhren nisten und er deshalb beschlossen habe, die Schrift an der Fassade zu lassen.
In seinem Buchladen, der ein wenig an die legendären Heinrich-Heine-Buchhandlung am Bahnhof Zoo erinnert, findet man erlesen-aktuelle Feinkost aus der Druckerpresse: nicht nur Bestsellerlisten-Geheimtipps, sondern verschwundenes, wovon man bei Reich-Heiden-Scheck-Ranicki-Löffler-Karaseck schon des längeren gelesen hatte, dann aber ins Hinterstübchen und die Zukunft verschob: bei Bartusch wird man fündig. Wie bei Heinrich Heine oder Alfred Kerr. Schon das Schaufenster zur Maaßenstraße erlaubt einen kleinen Eindruck.
Das zweite große Schaufenster – zur Maaßenstraße hin – ist spezialisiert auf Kinderbücher, die ebenfalls zum Schwerpunkt der Buchhandlung zählen. Samstags ist es allerdings mit der Ruhe vorbei: neben Markt- und Laufpublikum singt dann regelmäßig eine Liedergruppe der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeine Hohenstaufenstraße, um Besucher für Jesus zu begeistern.