Evangelisches Arbeitslosenzentrum warnt vor unseriösen Beratern

Berlin (epd). Das Berliner Arbeitslosenzentrum evangelischer Kirchenkreise (BALZ) hat vor unseriösen privaten Beratungsangeboten vor Jobcentern gewarnt. Immer öfter gingen private Beratungsdienste und Rechtsanwälte dort aggressiv auf Kundenfang, erklärte der Chef des Arbeitslosenzentrums, Frank Steger, am Freitag zur Halbzeit der mobilen Beratungsaktion “Irren ist amtlich” vor Berliner Jobcentern.

Er betrachte mit Sorge, “dass eine wachsende Zahl nicht-gemeinnütziger Anbieter mit der Not der Menschen Geschäfte machen will”. In der Vergangenheit habe sich die Werbung auf Hinweisschilder vor den Jobcentern beschränkt. Inzwischen würden bezahlte Verteiler eingesetzt, “die den Leuten Handzettel aufdrängen”. “Gegenüber solchen marktschreierischen Diensten ist erhebliche Skepsis angebracht”, sagte Steger.

Das BALZ warnt deshalb vor privaten Hilfeanbietern, die sogenannte Beratungsgutscheine verteilen. Sie versteckten sich hinter seriös klingenden Namen “wie zum Beispiel Europäisches Bürgerbüro (Stuttgarter Str. 54, Grüntaler Str. 4, Kolonnenstr. 29, bh) “. Nach BALZ-Recherchen würden Ratsuchende nach einer Erstberatung aufgefordert, eine Aufnahmegebühr und monatliche Beiträge zu entrichten.

Wer Hilfe benötige, sollte sich besser an die Sozialberatungsstellen der Wohlfahrtsverbände wenden, hieß es. “Die Beratung dort ist nicht nur kompetent, sondern auch kostenlos”, sagte Steger.

Im Rahmen der Kampagne “Irren ist amtlich – Beratung kann helfen” wird der Beratungsbus der Wohlfahrtsverbände am Montag und Dienstag zwischen 8 und 13 Uhr vor dem Jobcenter Tempelhof-Schöneberg in der Wolframstraße Station machen. Am Donnerstag und Freitag steht der Bus in Charlottenburg-Wilmersdorf. In den vergangenen drei Wochen seien rund 400 Beratungsgespräche geführt worden, so Steger weiter.

Adressen zu gemeinnützigen Beratungsstellen zum Arbeitslosengeld II und Hinweise auf Haltepunkte des Beratungsbusses stehen im Internet unter www.beratung-kann-helfen.de.

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